AG SpurenSuche
Wir erforschen die Geschichte von Frauen, deren Leben und Wirken in unserem Bezirk prägende Spuren hinterlassen hat und die bisher in der Historie und der Politik zu wenig Beachtung finden. Auf unsere Initiative hin tragen zwei Straßen und ein Platz in Pankow die Namen von Frauen. Zahlreiche Gedenktafeln wurden auf unseren Vorschlag und in Kooperation mit Partnern im Bezirk bereits angebracht. Bisher gibt es drei Broschüren, die die Lebensgeschichten von Frauen dokumentieren, die in Pankow gelebt oder gearbeitet haben. Die Broschüren sind bei allen Pankower Bürgerämtern und bei der Gleichstellungsbeauftragten des Bezirksamts Pankow gegen eine Spende von 5 € pro Exemplar erhältlich.
·
AKTUELL:
Auf Antrag des Frauenbeirates läuft gegenwärtig das Benennungsverfahren eines Dreiecksplatzes zwischen Naugarder Straße, Hosemannstr. und Erich-Weinert-Str. nach der Bildhauerin und Malerin Gertrud Classen. Für die drei Nummernstraßen 5,6 und 7 in Buch hat der Frauenbeirat die Namensgebung nach drei Ärztinnen (Dr.sc.med. Ilse Krause, Dr. Rosa Coutelle und Dr. med. Rosa Scheuer-Karpin) beantragt. Hier wurde ebenfalls das Benennungsverfahren eingeleitet.
·
RÜCKBLICK:
Auf den Spuren berühmter Frauen in Prenzlauer Berg
Wer war die weltweit erste Rabbinerin? Welche Frau wird mit einer Tafel am Pfarrhaus der Gethsemane-Gemeinde geehrt und wer war die Frau, die bei ihrer Beerdigung 80 Kränze mehr an ihrem Grab hatte, als Kaiser Wilhelm I bei seiner Beerdigung? Antworten auf diese Fragen sowie weitere Informationen über berühmte Frauen in Prenzlauer Berg gab es beim Kiezspaziergang am 24. August 2019 zu dem der Bezirksbürgermeister Sören Benn eingeladen hatte. Inhaltlich gestaltet wurde der 2. Frauenkiezspaziergang wieder von Frauen der Arbeitsgruppe „SpurenSuche“ des Pankower Frauenbeirates und der Gleichstellungsbeauftragten des BA Pankows.
Gedenktafel für Anna Reinicke

Die Einweihung des Denkzeichens für die Antifaschistin Anna Reinicke (1903-1945) war sehr feierlich und bewegend. Bürgerinnen und Bürger hatten sich am Haus in der Schillerstraße 50 in Berlin Wilhelmsruh, in dem die Antifaschistin prägende Kinderjahre verbracht hat, eingefunden. Bezirksbürgermeister Sören Benn würdigte vor der Enthüllung den Mut zahlreicher Frauen im Widerstand, deren Namen die Geschichtsschreibung bis heute nicht aufgearbeitet hat. Er bedankte sich ausdrücklich bei den Frauen der AG SpurenSuche und der Gleichstellungsbeauftragten für ihr Engagement im Interesse der Sichtbarmachung der Leistungen von Frauen.
Nach der Enthüllung fanden sich Teilnehmer*innen noch im Gemeindehaus der Kirchgemeinde Rosenthal-Wilhelmsruh zu einem Gespräch zusammen. Exemplarisch wurden Porträts von Frauen aus den drei Bänden „SpurenSuche – Frauen aus Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee“ vorgestellt.
Außerdem wurde über die weiteren Vorhaben der AG SpurenSuche informiert.

Benennung des Großen Ratssaales nach Emma Ihrer
Seit dem 28. Februar 2019 trägt der Pankower Ratssaal den Namen der Frauenrechtlerin, Gewerkschafterin und Wegbereiterin der proletarischen Frauenbewegung Emma Ihrer (1857-1911). Selten sei eine Initiative so schnell realisiert worden, bemerkte der Bezirksvorsteher Michael van der Meer bei der feierlichen Benennung in seiner Begrüßung an die zahlreichen Gäste ironisch-scherzhaft.

Der Beschluss für die Benennung folgte einer Initiative des Ausschusses für Gleichstellung und Gender Mainstreaming, Bürgerbeteiligung, Verwaltungsmodernisierung und wurde natürlich vom Frauenbeirat Pankow nachdrücklich unterstützt. Emma Ihrers Lebensweg hat bereits vor vielen Jahren die Politikwissenschaftlerin und Aktivistin für Frauengeschichte, Claudia von Gelieu, im Band II der „SpurenSuche – Frauen in Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee“ gewürdigt. Eine Gedenktafel an ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Marthastr. 10 in Niederschönhausen erinnert ebenfalls an sie.

Claudia von Gélieu schilderte in ihrer szenischen Lesung auf eindrucksvolle Weise Stationen des Lebens von Emma Ihrer. Sie führte vor Augen, welche Inspiration und Ermutigung für die Arbeiterinnen jener Zeit von ihrem Wirken ausging, erinnerte an leidenschaftliche Appelle und ihren steten Einsatz für die Emanzipation der Arbeiterinnen.

Auf den Spuren berühmter Frauen in Pankow

Im August 2018 organisierte die AG Spurensuche des Pankower Frauenbeirats einen historischen Stadtgang. „Auf den Spuren berühmter Frauen in Pankow“ lautete das Motto. Im Rahmen der von Bezirksbürgermeister Sören Benn initiierten und gepflegten Tradition besuchten die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer Denkzeichen und Stätten des Wirkens von Frauen im Bezirk. „Berühmt“ geworden im Sinne der überwiegend männlich geprägten Geschichtsschreibung sind die meisten Frauen nicht, an deren Arbeit und Wirken jetzt mit Gedenktafeln an verschiedenen Häusern des Bezirks erinnert wird. Aber ihre Leistungen stehen denen der Männer in nichts nach.
Beatrice-Zweig-Ausstellung und Begleitband

Unter dem Motto: „Ich habe gezeichnet, da ist aller Kummer verflogen“ war im Museum Pankow vom 21. 6. bis 5. 11. 2017 eine Ausstellung mit Bildern und Briefen der Malerin und Zeichnerin Beatrice Zweig (1892-1971) zu sehen.
Die Ausstellung wurde auf Anregung des Frauenbeirats und in Kooperation mit dem Fachbereich Museum des Bezirksamts Pankow erarbeitet.
Umrahmt wurde sie von thematischen Begleitveranstaltungen.
Der Begleitband zur Ausstellung eröffnet den Blick auf die außergewöhnliche und selbstbestimmte Persönlichkeit von Beatrice Zweig und würdigt sie als Künstlerin, fernab von dem Etikett, die „Frau des Schriftstellers Arnold Zweig“ zu sein. Ausgewählte Werke und Briefe, die seit Jahren unangetastet in den Archiven der Akademie der Künste Berlin lagen, werden durch den Begleitband einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich.
Der Begleitband ist eine Veröffentlichung des Bezirksamts Pankow von Berlin, Amt für Weiterbildung und Kultur, Fachbereich Museum in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten, dem Frauenbeirat Pankow und der Akademie der Künste Berlin. Er hat 96 Seiten und 98 Abbildungen und kostet 8,70 Euro.
Der Begleitband ist erhältlich im Museum Pankow, Prenzlauer Allee 227/228, 10405 Berlin (Tel.: 030/ 902953917), im Museumsstandort Heynstr. 8, 13187 Berlin (Tel.: 030/ 4814047) oder bei der Gleichstellungsbeauftragten im Rathaus Pankow, Breite Str. 24a-26, 13187 Berlin (Tel.: 030/ 902952305).
·
Gedenktafel für Dr. Ursula Katzenstein
Im Juli 2017 wurde eine Gedenktafel für Dr. Ursula Katzenstein am Haus Kavalierstraße 6 in Berlin Pankow von Bezirksbürgermeister Sören Benn im Beisein vieler Gäste feierlich enthüllt. Dr. Ursula Katzenstein gilt als die Begründerin der Werkstätten für Rehabilitation in der DDR. Sie setzte eine völlig neue Herangehensweise in der Arbeit mit psychisch Kranken, körperlich und geistig beeinträchtigten Menschen durch. An der feierlichen Einweihung nahmen auch viele Familienmitglieder teil, unter ihnen die beiden Töchter Dr. Kate P. Leiterer und Dr. Susan Köhn. Sie erinnerten in bewegenden Worten an ihre Mutter.


·
Minna-Flake-Platz

Im November 2015 wurde der Platz an der Erich-Weinert-Straße, Ecke Gudvanger Straße nach Minna Flake benannt. Minna Flake war seit 1927 Stadtschulärztin in Prenzlauer Berg und konnte dort beispielgebende Neuerungen zum Wohle von Kindern und Jugendlichen durchsetzen. Weiterlesen
·
Gedenktafel für Zenzl Mühsam

Hier finden Sie einen Text von Magda Geisler über Zenzl Mühsam.
·
Beatrice-Zweig-Straße

·
Gedenktafel für Martha Wygodzinski
